Reise ins Tierheim 23.-26.5.2019 : Bericht von Erstfahrerin Elke Bruns (Patin)

Unser Besuch/Arbeitsdienst in Frau Wandas Tierheimen 23.5.-26.5.2019 : Bericht von Patin Elke Bruns, die zum 1.Mal dabei war <3

Die Anfahrt:
Man stellt sich auf eine lange Fahrt ein und ist erst mal noch ganz gelassen. Wenn die letzten 100 Km dann immer weniger werden, steigt die Aufregung im Körper und man kann es kaum noch erwarten.
Und dann sind wir im Tierheim Przyborowko, die ersten Hunde sind von außen zu sehen. Bis das Auto dann endlich steht, vergeht noch eine halbe Ewigkeit. Endlich öffnet sich die Autotür, ein Rudel Hunde steht bereits am Tor und gibt Meldung, dass jemand kommt. Es macht sofort die Runde im Tierheim, jeder weiß Bescheid.

Begrüßung:
Wir wurden aufs allerherzlichste von Malgorzata, Alicja und dem freilaufenden Rudel begrüßt. Bei einer Stärkung (es hat an Nichts gefehlt) haben wir uns mit Malgorzata ausgetauscht, den Ablauf der nächsten Tage besprochen und Geschenke für die Mitarbeiter überreicht, die sich alle sichtlich gefreut haben.

Der Rundgang:
700 Fellnasen ist schon eine Ansage und nach wenigen Metern fällt sofort auf, wie sauber alles ist. Das Gelände ist hervorragend genutzt und durchdacht angelegt. Was mich bei den Rundgängen aber am meisten beeindruckt hat, war die liebevolle Verbundenheit zu den Tieren. Alle Tiere wurden mit ihrem Namen angesprochen und begrüßt. Dazu gab es dann noch den Lebenslauf, falls er bekannt war, und Informationen über den persönlichen Charakter, die Vorlieben und auch so manche Macken. Nur ein kleines Beispiel: Außerhalb des Tierheimgeländes ist ein Hund frei rumgelaufen. Uns wurde folgendes erklärt. „Ach ja, das ist Nora. Sie kann nicht eingesperrt sein. Sie darf raus und rein wie sie möchte“. Nora hat uns während des ganzen Rundgangs freudig begleitet.
Für mich persönlich war es sehr beruhigend zu sehen, wie aufmerksam man auf die Bedürfnisse der Hunde und Katzen eingeht. Das gab mir ein gutes Gefühl und nahm mir die Anspannung und auch die Angst, die ich in mir trug. Hierzu solltet ihr wissen, dass ich seit zwei Jahren mit mir selber kämpfe, ob ich diesen Besuch im Tierheim wagen soll oder nicht, vor Angst, dass es mir das Herz zerreißt. Ich habe es nicht bereut, wurde in jeder Hinsicht positiv überzeugt und würde es sofort wieder tun.

Emotionen:
Es gab so viele davon. Hierzu auch nur zwei Beispiele:
Nach der Fütterung kehrt auf einmal eine auffallende Ruhe ein. Alle sind zufrieden und brauchen erst mal eine Pause – auch die Mitarbeiter. Maria saß auf einer Hundehütte und hat sich etwas ausgeruht. Um sie rum ein Rudel Hunde, die liebevoll von ihr gebürstet und liebkost wurden. Es war so schön mit anzusehen.
Tierpflegerin Maria hat uns auch die 4 zauberhaften Glückshunde startklar für die Reise nach Deutschland gemacht. Sie hat ihre Schützlinge persönlich bis ans Auto begleitet und sich vergewissert, dass wir alles richtig machen. Dann hat sie alles um sich herum ausgeschlossen und jedem der Hunde ihren persönlichen Moment mit in ihr neues Leben gegeben. Ein letzter liebevoller Kuss mitten auf die Schnauze- ich bin vor Rührung fast geplatzt.

Magische Momente:
Auch hiervon gab es haufenweise.
Alicja, auch die Hundeflüsterin genannt, hat eine wundervolle Begabung mit in die Wiege gelegt bekommen. Ich weiß nicht wie sie es macht, aber wo Alicja ist, ist auch ihr Rudel. Diese zierliche Frau geht durchs Tierheim, kaum wahrzunehmen wie sie mit ihren Schützlingen kommuniziert und sie folgen ihr anhänglich und mit einer glücklichen Ausstrahlung wie ein Schatten. Solch eine Verbundenheit habe ich noch nie gesehen. Einfach nur magisch und nicht in Worte zu fassen.

Dr. Arthur:
Ein wirklich armer Tropf. Der Mann, der den Tieren in medizinischer Hinsicht hilft und immer parat ist, wenn er gebraucht wird, bekommt nur Schimpfe. Wenn du Dr. Arthur suchst, musst Du nur dem schimpfenden Gebelle nachgehen, dort findest Du ihn dann.
Einer der Hunde saß mit angezogener Pfote in seinem Zwinger. Es war erkennbar, dass was nicht stimmte. Hier muss Dr. Arthur her, und zwar sofort. Malgorzata hat sofort den Rundruf gestartet. Ergebnis: Dr. Arthur hatte sich schon um den kleinen Schatz gekümmert und ihn versorgt. Das wieder zum Thema Aufmerksamkeit – dem Personal entgeht nichts. ALLE machen ihre Arbeit unglaublich gut.

Das Tierheimteam:
Ich war zutiefst beeindruckt, mit wieviel Liebe und Aufmerksamkeit diese Menschen mit den Tieren umgehen und sie tagtäglich, bei Wind und Wetter, den schwierigen Umständen und den einfachsten Mitteln versorgen und betreuen. Auch uns wurde diese Wärme und Dankbarkeit entgegengebracht, was ich in Worte gar nicht beschreiben kann. Ich habe es gefühlt bis in die Haarspitzen.

Verbesserungen:
Wiederholt wurden wir gefragt, was besser gemacht werden kann oder was falsch gemacht wird. Abends im Bett habe ich die Bilder in meinem Kopf nochmal vom vergangenen Tag abgerufen und nach Antworten gesucht. Am zweiten Tag ist mir die Antwort dann wie Schuppen von den Augen gefallen: „Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was ich besser oder anders machen würde – im Gegenteil, ich habe viel von diesen Menschen gelernt.“ Respekt vor dieser Leistung.
Unter anderem durfte ich beim Spülen der Näpfe helfen. Gespült wurde in einer Schubkarre, entsprechend war die Körperhaltung. Nach 15 Minuten hat sich auch schon mein Rücken zu Wort gemeldet. Ich habe es durchgezogen – es waren die schönsten Rückenschmerzen, die ich je hatte.
Mein Anliegen an alle Spender und hilfsbereiten Menschen: Ich wünsche mir für die helfenden Hände im Tierheim einfach nur Erleichterung bei ihrer täglichen schweren Arbeit. Deshalb appelliere ich nochmal an die Bitte von Perelka, sich an der Wunschliste für die Arbeitsgeräte zu beteiligen:
https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/1Q5HL51EVHQVU?ref_=wl_share&fbclid=IwAR0uv5gmbCkmeJ7e1o8tv6FdipfLg8PGePUlT_yhjADCqQzS0DP2onfoYSw

 

Herzlichen Dank,

-dass Sie den Bericht bis zum Schluss gelesen haben.
-an die Mädels von Perelka, dass ich dabei sein durfte.
-an Frau Wanda, die die Herausforderung angenommen hat, den Tieren ein (vorläufiges) Zuhause zu geben und ihre ganze Liebe und Kraft in diese Lebensaufgabe steckt.
-an das gesamte Tierheimteam, dass sie tagtäglich für die Fellnasen da sind.
-an Frau Wanda,Malgorzata, Alicja und Ania, die sich so viel Zeit für uns genommen haben.
-an alle Spenderinnen und Spender, ohne deren Hilfe das alles nicht möglich wäre.
-an alle, die ich vergessen habe mit der Bitte um Nachsehen.

 

Zum Schluss:
Mit einem guten Gefühl und voller Wärme im Herzen bin nach Hause gekommen. Ich bin stolz, dankbar und es war mir eine Ehre, dabei gewesen zu sein. Jetzt freue ich mich schon auf die nächsten Spendenpakete, die ich künftig aus einem komplett anderen Blickwinkel packen werde.

Elke Bruns

 

Danke an Elke Bruns, die unsere Fahrt so sehr bereichert hat

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