Besuch im Tierheim Okt. 2022- Bericht

Besuch in Frau Wandas Tierheimen in Polen – Bericht von Karin H. 🐕🐕🐈🐈‍⬛🐕‍🦺
Meine Fahrt mit Perelka e.V. nach Polen vom 29.9. – 2.10.22
Im Juni 2013 brachte mir meine Schwester Ute Heuer (Perelka Vorstand) aus Polen meine erste Hündin „Luzie II. von Wilhelmsburg“ mit.
Auf ihrem Rückweg nach Sommerland fand die Übergabe dann in Hamburg statt, und es war Liebe auf den ersten Blick. Ich war sofort schockverliebt in die kleine Fellnase. Leider mussten wir Luzie im Februar d.J. gehen lassen, da sie sehr schwer krank und austherapiert war.
Als Mitglied von Perelka e.V. hatte ich jetzt die Gelegenheit, selber mit nach Polen zu fahren und nach einer neuen Vierbeinerin Ausschau zu halten, auch wenn die Trauer um den Verlust von Luzie immer noch sehr tief sitzt – sie war eine ganz große Liebe für mich.
Sieben Frauen ( Ute, Feli, Jessi, Francis, Nicki, Birgit und ich) machten sich am 29. September auf den langen Weg nach Polen, um die Tierheime von Frau Wanda zu besuchen, dort zu helfen und ich, um evtl. eine Fellnase zu adoptieren.
Kaum hatten wir geparkt, da bellten die vielen Hunde im Waldtierheim Brodziszewo was das Zeug hielt – aus Empörung oder Begeisterung oder freudiger Erwartung – wer weiß das schon genau. Von Wanda wurden wir sehr herzlich begrüßt und sofort köstlich bewirtet
Es war mein erster Besuch in einem Tierheim überhaupt und mich überfiel beim Anblick der zahlreichen flehenden Augen in den Zwingern und bei dem Winseln einzelner Schützlinge ein so großes Mitgefühl, dass ich die Tränen nicht zurückhalten konnte.
Meine sechs Mitreisenden trösteten mich mit der Aussage, dass es allen schon so gegangen sei und wer hier nicht weinen würde, wäre eh fehl am Platz.
Im Laufe der Tage erfuhren wir dann die einzelnen Schicksale der Hunde und Katzen. Von Gleichgültigkeit ggü. dem Tier über Vernachlässigung bis zu brutalem Verhalten reicht die Palette der Schicksale, die bekannt sind. Bei ausgesetzten/gefundenen Tieren kann man es an deren psychischen und physischen Zustand nur ahnen…
Wie sollte ich unter so viel Bedürftigen denn nun meine neue Fellnasen-Gefährtin identifizieren?
Am Donnerstag stand am Nachmittag die neue Strohverteilung in alle Hundehütten auf dem Programm und es wurden fleißig Ballen geschleppt, mit Schubkarren zu den Zwingern gefahren. Den Freitag verbrachten wir im zweiten Tierheim in Przyborowko. Da wir nicht untätig sein wollten, machten wir uns an die Reinigung der beiden Katzenhäuser bzw. -container, denn von dem Tierfutter angelockt, tummeln sich unzählige Fliegen in den Unterkünften und hinterlassen
unschöne Spuren an Fenstern, Türen, Kacheln etc..
Also hieß es Ärmel aufkrempeln, Lappen schnappen, Wassereimer füllen und loslegen. Zu siebt kamen wir gut voran und zur Belohnung gab es zwischendurch leckeres Essen, das Frau Wanda für uns bestellt hatte.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Spaziergänge mit den Hunden, die sich das Anlegen eines Geschirrs oder Halsbandes gefallen ließen. Mit denen gingen wir eine kleine Strecke auf dem Feldweg vor dem Heim, wo die Fellnasen ausgiebig schnüffeln oder Gras fressen konnten. Auch eine kleine (fast) Freiheit ist besser, als gar keine. Wenn ein Tier zurück im Zwinger war, wurde das nächste ausgeführt.
Und dann gab´s da den kleinen braun-weißen Zwrotek, anscheinend ein Collie-Corgi-Mix, ca. 6 J. alt, der erst seit kurzem in dem Tierheim war. Dieser kleine Wuschel, der aussah, als ob er fünf Fell-Pullover übereinander anhätte, hatte es mir auf Anhieb angetan. Auch mit ihm wollte ich also gerne eine Runde gehen, denn seine bernsteinfarbenen Augen waren unwiderstehlich. Zwrotek ließ sich zwar streicheln, aber knurrte und zeigte seine Zähne, als ihm Geschirr/Halsband übergezogen wurde und verfiel in eine Art panische Schockstarre. Er wusste ja nicht, dass das Gehen an der Leine für ihn der Weg (weil notwendige Voraussetzung ) in die Adoption und in ein neues Zuhause bedeutet hätte.
Ausserdem war er noch nicht ausreisebereit und seine Kastration stand erst an.
So fuhr ich also ohne Fellnase zurück nach Hamburg – mit Zwrotek im Herzen. Er wurde zwischenzeitlich kastriert, wartet auf die Friseurin und lernt das Gehen an der Leine. Und in hoffentlich ganz absehbarer Zeit fährt er dann mit dem Fellnasentaxi zu mir und wird mein Mitbewohner und neuer Liebling. Beim ersten Spaziergang werden wir das Grab von Luzie besuchen, damit ich ihn (der dann Max heißen wird) ihr vorstellen kann und ihren Segen bekomme.

UPDATE HAPPY END 23.10.2022: Max/Zwrotek durfte nun zu mir reisen und wir sind beide sehr glücklich miteinander. Er lernt jeden Tag mehr.🥰

Max

 

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